
Augenzeugen berichten über das Ende der NS-Diktatur |
Digitale Rekonstruktion zeigt den Bunker detailgetreu und realistisch
Am 30. April 1945 heiratet Adolf Hitler seine langjährige Lebensgefährtin Eva Braun, diktiert seinen letzten Willen und zieht sich in seine Privaträume im Bunker unter der Berliner Reichskanzlei zurück. Dort begehen er und Braun Selbstmord. Augenzeugen berichten von der Verbrennung der Leichen im Garten der Reichskanzlei. Doch es kommen Zweifel auf, ob Hitler wirklich tot ist. Im Chaos des Kriegsendes fehlen Informationen über Hitlers Ende und seine letzten Tage im „Führerbunker“. Sowjets und Amerikaner beginnen mit der Spurensuche und gehen der Frage nach: Was geschah in Hitlers Bunker?
80 Jahre nach Kriegsende zeigt die TerraX History-Dokumentation von Jörg Müllner, wie Augenzeugen das Ende des Nationalsozialismus und Hitlers letzte Tage erlebten. Eine neue digitale Rekonstruktion des Bunkers macht den Ort des Geschehens historisch detailgetreu und so realitätsnah wie nie zuvor erlebbar.
Als der Reichssender Hamburg am Abend des 1. Mai 1945 den Tod Hitlers meldete, konnten oder wollten viele Deutsche die Nachricht zunächst nicht glauben. Jahrelang hatte die NS-Propaganda das Bild von Hitler als unbesiegbarem und unfehlbarem Führer gezeichnet. Dass Hitler plötzlich tot sein soll, widerspricht diesem tief verwurzelten Bild. Mythen und Legenden entstehen. Die Sowjetunion verbreitet kurz nach Kriegsende gezielt Falschinformationen über den Verbleib Hitlers. Auf der Potsdamer Konferenz im Sommer 1945 behauptet Stalin, Hitler habe überlebt, sei von den Westalliierten versteckt worden oder nach Spanien oder Argentinien geflohen. Tatsächlich haben sowjetische Truppen Hitlers sterbliche Überreste längst entdeckt und identifiziert. Stalin will Zweifel und Unsicherheit bei den Westalliierten säen. Nun beginnen Geheimdienste und Ermittler zu recherchieren, was sich im Bunker abgespielt hat und ob Hitler wirklich Selbstmord begangen hat.
Presseecho

ZDF-Doku zeigt „detailgetreu“, wie Hitler starb – und räumt jegliche Zweifel aus
Vor 80 Jahren starb Adolf Hitler. Gegenteilige Behauptungen halten sich bis heute hartnäckig. Eine ZDF-Doku rekonstruiert die letzten Tage im Leben des Diktators.
Berlin, kurz vor Kriegsende: Adolf Hitler und sein Stab haben sich in einem Bunker verschanzt. Die Rote Armee rückt unaufhaltsam in Deutschland ein und auf die Hauptstadt zu. Wenige Tage später, am 30. April 1945, wird der Diktator seinem Leben ein Ende setzen.
80 Jahre sind seither vergangen, und noch immer ranken sich Gerüchte und Mythen um Hitlers Tod. Selbst jene Verschwörungserzählungen, er hätte seinen Selbstmord nur inszeniert und sei geflohen, halten sich in mancherlei Kreisen bis heute hartnäckig. Auch in der „Terra X History“-Doku „Hitlers letzte Tage. Das Ende im Bunker“, die das ZDF zu später Stunde zeigt (am Sonntag, 4. Mai, 23.40 Uhr, und schon vorab in der Mediathek), erklärt man die letzten Momente in Hitlers Leben zum Faszinosum.
„Der Bunker ist die Bühne für das Ende des Dritten Reiches, für das Ende des schrecklichsten Krieges der Weltgeschichte. Für das Ende eines Wahnsinnigen, der einen Konflikt vom Zaun gebrochen hat, der über 50 Millionen Menschen direkt und indirekt das Leben gekostet hat“, erläutert der Historiker Sven Felix Kellerhoff im Film. „Dass Menschen sich dafür interessieren und dass dieser morbide Charme gewissermaßen Interesse weckt, ist ganz natürlich.“
Hitlers letzte Tage: Digitale Rekonstruktion, animierte Bilder
Neue Erkenntnisse fördert die Dokumentation kaum zutage. Dafür will sie so „realistisch und detailgetreu“ wie nie zuvor zeigen, was sich vom 20. bis 30. April 1945 im engsten Umfeld Hitlers abspielte. Digitale Rekonstruktionen geben einen Eindruck vom Aufbau der 300 Quadratmeter großen Anlage, die sich acht Meter tief unter dreieinhalb Metern Stahlbeton befand.
Animierte Bilder zeigen den Mittelgang mit Gemälden an den Wänden, winzige Seitenräume, schwere Eisentüren. Die Atmosphäre, so Historiker Kellerhoff, sei von Zeitzeugen als „sehr unangenehm“ beschrieben worden – wie in einem U-Boot, sagt Traudl Junge, Hitlers 2002 verstorbene Sekretärin, in einem Archiv-Interview.
Das Testament: Für Hitlers Sekretärin „eine ganz große Enttäuschung“
Schon seit März 1945 suchte Hitler im Bunker Schutz vor dem Ansturm der Alliierten. Auch das Ehepaar Goebbels zog mit seinen sechs Kindern in den Bunker, um diese dort nach Hitlers Tod zu vergiften und schließlich sich selbst das Leben zu nehmen. Junge erinnert sich im Film an eine bizarre Situation: Die Kinder hätten es bei ihrem Einzug „interessant“ gefunden, „bei Onkel Adolf“ sein zu dürfen. Man habe mit ihnen gespielt, versucht, sie bei Laune zu halten.
Am 29. April habe Hitler der jungen Sekretärin schließlich sein politisches und privates Testament diktiert. „Keine Reue, keine Erklärung, warum er nicht kapituliert hat“, erinnert sich Junge in Interview-Ausschnitten. „Es war eine ganz große Enttäuschung für mich, das Testament. Darin stand, dass das deutsche Volk nicht reif war für diese Mission, die er ihm zugedacht hat. Und da habe ich gedacht: Das Leid und dieses Elend, was da passiert ist – alles umsonst?“
Hat Hitler überlebt?
Noch am selben Tag heiratete Hitler, der sich über Pustelchen beschwerte, während Millionen starben, Eva Braun. In seiner Umgebung wurde nun erstmals geraucht, getrunken, diskutiert, wie man der sowjetischen Gefangenschaft entgehen könnte. Hitler ließ Zyankalikapseln verteilen – das Gift ließ er zuvor an seiner Schäferhündin Blondi testen. Am 30. April, gegen 15.15 Uhr, zogen sich Hitler und Eva Braun schließlich in ihre Privaträume zurück, kurz darauf seien Zeugen zufolge Schüsse zu hören gewesen. Wenig später fanden die Angestellten die Leichen, übergossen diese mit Benzin und verbrannten sie.
Nur wenige Tage später begann die Spurensicherung durch die sowjetische Armee. Man fand verkohlte Leichenteile, identifizierte später sogar Hitlers Gebiss. Daran, dass der Diktator damals gestorben ist, besteht heute kein Zweifel. Jegliche gegenteilige Behauptung geht auf Stalin zurück, dessen öffentlich geäußerte Skepsis an Hitlers Tod jedoch vor allem taktischer Natur war. Mit der Legende von Hitlers Überleben habe Stalin die Westmächte verunsichern wollen, erklärt Kellerhoff: „Er wusste es zu diesem Zeitpunkt schon besser. In Wirklichkeit kannte er längst den Obduktionsbericht für die Leichen von Adolf Hitler und Eva Braun.“
Während heute vom Hauptbunker selbst nur noch die Bodenplatte – viele Meter unter der Erde – geblieben ist, scheint die Mär vom geflohenen Führer die Jahre zu überdauern. Die Hitler-Herrschaft jedoch endete mit dessen Selbstmord im Bunker. Auf dem Areal steht heute ein Parkplatz, nur eine Infotafel erinnert an den Schauplatz. Und daran, dass hier ein Stück Weltgeschichte zu Ende ging.

In Hitlers Bunker
Die Dokumentation „Hitlers letzte Tage. Das Ende im Bunker“ zeigt eine digitale Rekonstruktion des Führerbunkers, in dem Adolf Hitler seine letzten Wochen verbrachte.
Kaum ein Aspekt der Nazi-Historie wurde medial so oft aufgegriffen wie die letzten Tage des Diktators im „Führerbunker“. Allein die filmischen Annäherungen an dieses unrühmliche Ende der Nazi-Herrschaft wären ein Thema für eine eigene Dokumentation. Nun greift Jörg Müllner, bekannt durch zahlreiche Filme über Hitler und den Nationalsozialismus, die Geschichte um den Bunker noch einmal auf. Sein 45-minütiger Beitrag aus der Reihe „Terra X History“ wurde im Hinblick auf 80 Jahre Kriegsende am achten Mai realisiert. Wie nicht anders zu erwarten, kommen in der Dokumentation neben Historikern auch Zeitzeugen zu Wort. Da Hitlers Sekretärin Traudl Junge bereits 2002 verstarb, greift Müllner unter anderem auf gefilmte Interviews zurück, die Michael Musmanno, ein amerikanischer Richter, der bei einem der Nürnberger Nachfolgeprozesse tätig war, 1948 auf eigene Kosten und als Privatperson geführt hatte. …
Konkreter noch als frühere Filme überführt Müllner das Grauen in eine illustrative Abbildlogik. „Eine digitale Rekonstruktion“, so der Off-Kommentar, „zeigt den unterirdischen Schauplatz des Dramas realistisch und detailgenau“. In der Tat. Im Gegensatz zu den noch recht grob anmutenden Animationen im ZDF-Mehrteiler „Das Ende im Bunker“ von 2020 schwebt die virtuelle Kamera nun elegant durch eine Simulation des Führerbunkers, der wie die Kulisse eines fotorealistischen Videospiels anmutet.

April 1945. Während Hitler an den Fronten sein letztes Aufgebot verheizt, versteckt er sich selbst in seinem Bunker. Eine Animation zeigt diesen Ort so realitätsnah wie nie zuvor. Dort, unter der Berliner Reichskanzlei, heiratet er am 30. April seine langjährige Lebensgefährtin Eva Braun, diktiert seinen letzten Willen und zieht sich anschließend in seine Privaträume zurück. Dort begehen er und Eva Braun Selbstmord. Augenzeugen berichten von der Verbrennung der Leichen im Garten der Reichskanzlei. Doch es kommen Zweifel auf, ob Hitler wirklich tot ist. Im Chaos des Kriegsendes fehlen verlässliche Informationen über seinen Tod und seine letzten Tage im „Führerbunker“. Direkt nach der deutschen Kapitulation beginnen Geheimdienste und Ermittler zu recherchieren, was sich im Bunker abgespielt und ob Hitler wirklich Selbstmord begangen hat. Es entstehen Ton- und Filmaufnahmen der wichtigsten Augenzeugen aus dem Bunker. 1948 interviewt der amerikanische Richter Michael Musmanno auf eigene Kosten und als Privatperson mehrere Augenzeugen vor der Kamera, darunter Hitlers Sekretärinnen Traudl Junge, Gerda Christian und Else Krüger, den Chauffeur Erich Kempka, der bei der Verbrennung von Hitlers Leiche half, und Arthur Kannenberg, Hitlers persönlichen Kammerdiener. Musmannos Interviews widerlegen viele der Verschwörungstheorien, die nach dem Krieg aufkamen. Hitlers Adjutant Otto Günsche und sein Kammerdiener Heinz Linge sind 1956 nach ihrer Rückkehr aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft die wichtigsten Zeugen, als das Landgericht Berchtesgaden die historischen Ereignisse im Führerbunker genau untersucht. Das Gericht bestätigt offiziell, dass Hitler am 30. April 1945 um 15.30 Uhr starb. Dennoch kursieren Jahrzehnte später immer noch Gerüchte, dass sich alles ganz anders abgespielt hat.

Frühjahr 1945: Während ganz Europa im Chaos des zusammenbrechenden Dritten Reichs versinkt, zieht sich Adolf Hitler in den Schutz seines unterirdischen Bunkers zurück. In den letzten Tagen des Krieges spielt sich dort ein düsteres Drama ab – aus Rückzug wird Isolation, aus Größenwahn Verzweiflung.
Im Zentrum steht nicht nur das Geschehen im Inneren, sondern auch die Frage, wie sich diese Ereignisse rekonstruieren lassen. Denn das Ende war nicht nur historisch, sondern auch geheimnisumwittert. Gerüchte über eine Flucht hielten sich hartnäckig – befeuert durch das Informationsvakuum der unmittelbaren Nachkriegszeit.
Die Doku folgt den Spuren jener, die sich aufmachten, das Dunkel zu durchdringen: US-Richter Michael Musmanno etwa führte schon in den 1940er-Jahren private Interviews mit Hitlers engstem Umfeld – darunter Sekretärinnen, Chauffeure und Diener. Jahrzehnte später befragt ein deutsches Gericht Rückkehrer aus sowjetischer Gefangenschaft, um die historischen Fakten endgültig festzuhalten.
Eine neue Animation zeigt diesen historischen Ort so realitätsnah wie nie zuvor.